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Weil wir uns in einer Welt nicht ganz zuhause fühlen

Prof. Dr. Norbert Brieden / Dr. Rita Perintfalvi

Grenzgänger*innen sind in keiner bestimmten Welt beheimatet. Es prägt ihr Identitätsgefühl, unterschiedlichen Welten anzugehören: Seien es verschiedenen Nationen,
Sprachen, Religionen, Kulturen, Wissenschaften, Traditionen oder sogar – intensiv körperlich eingeschrieben – Geschlechtern. Wodurch ist das Leben von Grenzgänger*innen charakterisiert? Wann sind/waren wir selbst auf der Grenze zwischen unterschiedlichen Welten unterwegs? Was können wir von Grenzgängern*innen lernen, wie beispielsweise von Raimon Panikkar? Der sagte einmal über seine religiöse Beheimatung: „Ich bin als Christ nach Indien gegangen, ich habe mich als Hindu gefunden und ich kehre als Buddhist zurück, ohne doch aufgehört zu haben, ein Christ zu sein“.
Auch viele weibliche Figuren der Bibel bestätigen, dass man das wahre Glück ohne bestimmte Grenzüberschreitungen nicht erleben kann – selbst wenn es nicht weniger als die Konfrontation mit dem Tod fordert. Diese Überschreitung führt sie in die Sphäre der Freiheit der Selbstdefinition, insbesondere hinsichtlich ihrer Sexualität und ihrer Spiritualität. Sowohl die Mystik von Mechtild von Magdeburg als auch die Erotik des alttestamentlichen Hohelieds rufen zu Grenzüberschreitungen auf, denn ohne sie ist keine wirkliche Gotteserfahrung möglich. Gerade durch die „Überschreitung“ in der Mystik und in Erotik kann man in die Sphäre des Heiligen eintreten.
Welche Situationen ermutigen Grenzgänger*innen heute, unsere Perspektiven auf die Welt zu erweitern? Welche Haltungen und Begrenzungen schränken unseren Mut ein, auf neuen Pfaden zu wandeln?
In unserer Kleingruppe möchten wir uns solchen und ähnlichen Fragen widmen – ausgehend von den Erfahrungen und Fragestellungen, die alle Teilnehmer*innen in die Gruppe mitbringen.


Norbert Brieden ist Professor am Lehrstuhl für Religionspädagogik/Katechetik und Didaktik des Katholischen Religionsunterrichts an der Bergischen Universität Wuppertal. Er erforscht u. a. Grundsatzfragen religiöser Bildung und Chancen des Einsatzes von Kinder- und Jugendliteratur im Religionsunterricht.


Rita Perintfalvi ist Post-Doc-Universitätsassistentin am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz im Rahmen des fakultären Forschungsschwerpunktes Genderforschung. Sie ist katholische Fachtheologin, in Wien promovierte Alttestamentlerin, Religionslehrerin, Kulturmanagerin, Sozialmanagerin mit Spezialisierung auf psychosoziale Prävention, Publizistin und Bloggerin. Aktuelles Forschungsprojekt: „(Re)learning to be human: Anti-Gender-Attacken im Horizont des religiösen Fundamentalismus und Rechtspopulismus“.

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